Historische Stadt Otterberg - Geschichte atmen in jedem Winkel
Warum wird Otterberg die Wallonenstadt genannt ?

Die Wallonen waren Anhänger des reformierten Glaubens, die im 16. jahrhundert aus den damaligen Niederlanden - als Holland, Belgien und Luxemburg - vertrieben wurden. Diese Länder waren nämlich vom katholischen Spanien besetzt, dessen Stadthalter alle Nichtkatholiken verfolgten. Pfalzgraf Johann Casimir, der in Kaiserslautern residierte, versprach den Wallonen Glaubensfreiheit. Ab 1579 kamen sie in großer Zahl nach Otterberg und brachten auch ihren Baustil mit. Der nach dem dreißigjähren Krieg zerstörte Messerschwanderhof wurde im 17. Jahrhundert von Mennoniten besiedelt, die aus der Schweiz geflohen waren.


Otterberg und die Wallonen

Im Zeitalter der Reformation wurden die aus der Wallonie, heute der französischsprachige Teil Belgiens, vertriebenen Calvinisten in der Kurpfalz angesiedelt. Eine dieser Exilantensiedlungen war das alte Kloster in Otterberg. So geht die Gründung der weltlichen Siedlung auf den Einzug der Wallonen im Jahr 1579 zurück. Durch deren handwerklichen und wirtschaftlichen Fleiß wuchs die junge Siedlung rasch und bekam bereits 1581 Stadtrechte. Aus dieser Blütezeit, die bis zum Dreißigjährigen Krieg dauerte, sind zahlreiche Fachwerkbauten erhalten.

Aber auch die Zeit des 18. Jahrhunderts hat ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen. So stammen das barocke Rathaus, heute Heimatmuseum, einige Bürgerhäuser und das reformierte Schulhaus aus dieser Zeit. Damals begann man schon Französisch als Umgangssprache abzulegen und sich mehr und mehr auf Deutsch zu verständigen. Heute zeugen noch Familiennamen und alte Grabsteine von dieser französischen Tradition. Auch Volksfeste wie das historische Frühlingsfest haben ihren Ursprung in dieser Zeit.
Verfasser :
VBG Otterberg

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